Unplugged Camping – Old School ist das neue Cool

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Als Teil der FreewayCamper Familie verbringt man viel Zeit damit für andere Menschen unvergessliche Camping Erlebnisse zu ermöglichen. Die eigenen Camping Abenteuer kommen dabei allerdings auch nicht zu kurz, daher schnappe ich mir immer mal wieder einen Camper und lebe meine eigene Reiselust aus.

Camping old school

Letztes Jahr habe ich bereits über einen Roadtrip in Namibia berichtet und daran das Konzept „Digital Detox“ genauer erklärt. Dieses Jahr führte mich die Reise in den Balkan und ich war wieder ganz gepackt von dieser besonderen Art und Weise des Reisens, die ich jetzt einmal liebevoll „Unplugged Camping“ nenne.

Reiseplanung und Spontanität

Für viele Menschen ist die Reiseplanung ein wichtiger Bestandteil des vollständigen Erlebnisses, aber bereits hier kann man die Sache schon komplett anders angehen als üblicherweise. Bei uns standen folgende Dinge am Tag der Abreise fest: 3 Wochen Zeit und einen Camper als Begleiter. Alles weitere wollten wir dem Zufall oder Schicksal überlassen (je nachdem woran man so glauben möchte). Unserem Gefühl nach zog es uns Richtung Süden und Meer, hierfür war der integrierte Kompass unseres Bullis ganz praktisch.

Ganz gemäß des vollständigem Unplugged Seins blieben die Smartphones nämlich Zuhause und das Navigationssystem des Fahrzeugs ausgeschalten. Die erste Herausforderung war also erstmal eine Straßenkarte aus Papier zu finden, die meisten Tankstellen MitarbeiterInnen entgegneten unserer Suchanfrage mit entgeisterten und verwirrten Blicken – eine detaillierte Straßenkarte zu finden war gar nicht so einfach wie wir erwartet hatten. Ein bisschen Orientierung durch eine viel zu undetaillierte Straßenkarte, einige Entscheidungen nach Gefühl und eine große Portion an absolut herzlichen und hilfsbereiten Menschen vor Ort ergab unsere ideale (vielleicht manchmal etwas umständliche und nicht ganz logische) Reiseroute: Kroatien, Montenegro, Albanien, Kosovo, Serbien und Slowenien.

Momente festhalten & mit anderen teilen
Camping old school

Was mir besonders am Offline Dasein gefällt, ist die Art und Weise Momente festzuhalten und mit anderen zu teilen. Mit der alten analogen Kamera meiner Eltern im Gepäck habe ich bewusst nur Bilder aufgenommen, die ich später in Form eines entwickelten Fotos vor mir haben möchte. Mittlerweile sind wir so darauf trainiert immer sofort das Smartphone zu zücken und alles in irgendeiner Form digital festzuhalten. Aber sehen wir uns diese Aufnahmen tatsächlich alle wieder irgendwann an oder verschwindet alles in einem riesigen digitalen Universum an gesammelten Erinnerungen und Momenten? Das Schöne ist auch, dass der Druck auf Perfektion verloren geht.

Beim Reisen dringt man teilweise in komplett neue und faszinierende Sphären ein, die man unbedingt für die Zukunft und Andere festhalten möchte. Dabei kann der Versuch, das Ganze möglichst realitätsnah einzufangen sehr viel Zeit und Nerven kosten. Bei der analogen Fotografie entscheidet man sich bewusst für ein bestimmtes Bild, drückt ab und ob es tatsächlich etwas geworden ist, erfährt man dann irgendwann in der Zukunft.

Für mich fühlt es sich dann immer an wie Weihnachten, wenn ich endlich die Bilder in der Hand halte und die komplette Reise nochmal Revue passieren lassen kann. Da sitzt man dann beispielsweise in der WG beisammen, reicht die Fotos umher und erzählt zu jedem eine kleine Geschichte. Das Bild der Holzhütte verbinde ich zum Beispiel mit einem einzigartigen Tag, an dem wir uns spontan auf eine kleine Abenteuerreise mit einer Gruppe Albanern begeben haben - eine Geschichte, die ich immer wieder gerne erzähle.

Besondere Erlebnisse
Camping old school

Genau solche Erlebnisse machen das Reisen für mich besonders. Damit möchte ich nicht sagen, dass man nur beim Unplugged Camping etwas erleben kann, aber ich habe das Gefühl, dass man (oder in diesem persönlichen Fall ich) ohne eine Ablenkung von technischen Geräten spontaner und offener ist. Diese 3 Wochen gehörten nur uns und der Reise. Wir wurden weder von Nachrichten aus dem Alltag abgelenkt, noch von vorherigen strikten Plänen gelenkt. Das muss man natürlich auch erst einmal können und mögen, aber es hat sich richtig gut angefühlt einfach zu fahren und alles auf sich zukommen zu lassen. Orientierungsprobleme und Verloren sein im Nirgendwo führten zu unfassbar hilfsbereiten und herzlichen Bekanntschaften und spannenden Insidertipps. Eine verwirrte Begegnung führte zu einem fröhlichen Abend mit einem albanischen Ehepaar in ihrem Zuhause und dem Versuch sich mit Händen und Füßen zu verständigen. Die Mission eines neuen Ohrenpiercings brachte uns in die verschiedensten Städte und erweckte eine neu entdeckte Liebe für die Stadt Ljubljana. Und das sind nur wenige von vielen möglichen Beispielen. Manchmal braucht es nur eine kleine Idee oder einen kleinen Moment und die Bereitschaft, sich darauf einzulassen um richtig gute Geschichten schreiben zu können.

Old School ist das neue Cool – immer wieder kommen Dinge aus der Vergangenheit zurück in die Trends. Die Kleidung der Eltern Generationen werden wieder ausgegraben und neu interpretiert, Musik läuft auf Plattenspielern und das Stichwort Vintage boomt in allen Bereichen. Neue Dinge sind natürlich innovativ und aufregend, aber manchmal lohnt es sich auch ein bisschen in der Vergangenheit zu stöbern und alte Dinge zu genießen. Eine Reise mit dem Camper kann man ruhig mit einer kleinen Reise durch die Zeit verbinden und mal wieder (oder auch zum ersten Mal) richtig schön old-school unterwegs sein.

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