Wildcampen in Italien und sich die Kosten für einen Campingplatz zu sparen klingt sehr verlockend. Wir raten dir aber, vor deiner Abreise einige Dinge zu beachten und dich gut über die an deinem Reiseziel geltenden Gesetze zu informieren, um keine unangenehmen Strafen zu riskieren.
Grundsätzlich ist Wildcampen in Italien nicht erlaubt, obwohl es einige Ausnahmen gibt und jede Region, wenn nicht sogar jede Gemeinde, ihre eigenen Regeln hat.
Um dir bei der Organisation deiner Reise behilflich zu sein, findest du hier einige nützliche Informationen, die nicht unterschätzt werden sollten, sowie fünf praktische Tipps.
Wildcampen in Italien: Vorschriften
Manchmal ist in Italien das Wildcampen in Form eines längeren kostenlosen Aufenthalts mit Autos, Wohnwagen und Wohnmobilen in speziellen Gebieten möglich. Dies ist der Fall in Gebieten, die an Naturparks, Agriturismen oder andere Beherbergungsbetriebe grenzen, welche über ausgewiesene Plätze für freies Campen verfügen. Dort ist es jedoch oft verboten Vordächer zu errichten, oder anderes Equipment wie Tische und Stühle außerhalb des Wohnwagens aufzustellen.
Jetzt fragst du dich vielleicht: Wo ist das Campen erlaubt? Was ist Wildcampen? Freies Campen, im Sinne von längeren Aufenthalten, ist ja praktisch überall verboten.
In den meisten Fällen ist das Übernachten für eine Nacht, in bestimmten Naturgebieten (z. B. Naturparks, mit Ausnahme von Schutzgebieten), oder oberhalb einer bestimmten Höhe, aber auch in von der Gemeinde genehmigten bzw. vom Grundstückseigentümer genehmigten Gebieten erlaubt.
Wo man in Italien mit dem Wohnmobil frei stehen kann: Region für Region
Da die Regeln für Wildcamping in Italien sehr unterschiedlich sind, ist es ratsam, sich vor der Abreise über die Vorschriften in der Gemeinde und/oder Region zu informieren, in der du deinen Aufenthalt planst. Wir haben darum einige Hinweise für die beliebtesten Regionen:
Wildcampen in der Toskana
Für die Toskana gibt es keine spezifischen Angaben, so dass du dich bei den zuständigen Behörden, sei es die Gemeinde oder das zuständige Fremdenverkehrsamt, erkundigen musst.
Wildcampen in der Lombardei
Wie in vielen anderen Regionen ist das Übernachten von der Abenddämmerung bis zur Morgendämmerung mit Genehmigung der zuständigen Gemeinde erlaubt, während es für andere Fälle keine besonderen Angaben gibt.
Wildcampen in den Abruzzen
Wildcamping ist in den Abruzzen für maximal fünf Tage auf ausgewiesenen Plätzen erlaubt, wo sich auch Toiletten befinden.
Wildcampen in Ligurien
Wie in anderen Regionen auch, muss man sich an die zuständigen Behörden wenden, da es hier derzeit keine klaren Vorschriften zu Wildcamping gibt.
Wildcampen in Trentino
In Trentino sind die Vorschriften hinsichtlich Wildcamping sehr restriktiv. Das freie Stehen fernab von Unterkünften ist in der Region nur eine Nacht erlaubt.
Wildcampen in Le Marche
Mit einer schriftlichen Genehmigung der zuständigen Behörden kannst du in dieser Region für maximal 48 Stunden wildcampen.
Wildcampen in Sizilien
Wildcampen ist auf den Rastplätzen für maximal 24 Stunden erlaubt.
Wildcampen in Friaul-Julisch-Venetien
Wildcamping ist in der gesamten Region verboten, mit möglichen Ausnahmen in der Nähe von Naturparks, für die eine Bestätigung der zuständigen Behörden erforderlich ist.
Wildcampen in Apulien
In Apulien ist das Wildcampen nur in besonderen Fällen erlaubt, z. B. zu Forschungszwecken, in Regionalparks und Naturschutzgebieten sowie auf, von der Gemeinde eingerichteten Naturcampingplätzen. In allen anderen Fällen ist eine Genehmigung der örtlichen Behörden erforderlich. Wildcamping für Wohnwagen und Wohnmobile ist dagegen nur in speziellen Gebieten für einen Aufenthalt von maximal 5 Tagen und mit besonderen Hygienevorschriften erlaubt.
Wildcampen in Kalabrien
Auf regionaler Ebene gibt es keine Vorschriften. Du musst also einen speziellen Antrag bei der Gemeinde, in der du dich aufhalten möchtest stellen.
Wildcampen in der Emilia-Romagna
Die regionsweite Verordnung sieht ein absolutes Verbot des Wildcampings vor.
Ist Wildcamping nun möglich oder nicht? Hier sind 5 praktische Tipps
Wildcamping in Italien ist also gar nicht so einfach und benötigt etwas mehr Organisation als vielleicht erwartet. Wenn deine Abenteuerlust jedoch die Oberhand gewinnt oder du dich aus einem anderen Grund für Wildcamping in Italien entscheidest, solltest du dir diese 5 praktischen Tipps zu Herzen nehmen:
- Erkundige dich bei den örtlichen Behörden, sei es bei der Gemeinde oder dem zuständigen Fremdenverkehrsamt, nach den kommunalen und/oder regionalen Gesetzen des öffentlichen Geländes, auf dem du parken möchtest.
- Vergewissere dich, dass der Ort nicht gefährlich ist (die Nähe zu Flüssen wird nicht empfohlen). Manchmal kann ein aufregendes Abenteuer unangenehme Folgen haben.
- Prüfe die Wettervorhersage im Voraus, um sicherzustellen, dass du einen wunderbaren Aufenthalt in der Natur genießen kannst.
- Bevor du dich in abgelegene Gegenden begibst, solltest du dich bei Privatpersonen erkundigen, ob es möglich ist, auf ihrem Grundstück zu übernachten - vielleicht sind diese bereit dazu Gäste aufzunehmen.
- Recherchiere über das Internet und tausche dich mit anderen Reisenden aus.
Kostenlose Camping-Apps
Um das Beste aus deinem Urlaub zu machen, ist es äußerst sinnvoll kostenlose Camping-Apps zu nutzen, die du natürlich sowohl für Android- als auch für iOS/iPadOS-Geräte herunterladen kannst. Die am häufigsten verwendeten in allen Stores verfügbaren Apps sind:
- Caramaps: Ermöglicht es dir unter anderem, freie Wohnmobilstellplätze zu finden - nicht nur in Italien, sondern auch in anderen europäischen Ländern
- AriAPP: Wird häufig für Zwischenstopps in Italien genutzt und bietet unter anderem Informationen über Campingplätze, aber auch eine Suchfunktion mit der du die besten Ziele in deiner Nähe finden kannst.
- Park4Night: Diese App zeigt dir unter anderem freie Wohnmobilstellplätze an, nicht nur in Italien, aufgeteilt nach Regionen, sondern auf der ganzen Welt.
- Campercontact: Auf dieser App bekommst du unter anderem Informationen über kostenlose Wohnmobilstellplätze in Italien und anderen europäischen Ländern wie Spanien, Frankreich und Deutschland.
Dies sind einige der bekanntesten Apps, aber denk daran, sich vor der Planung deines Wildcamping-Abenteuers auf die zuständigen lokalen Behörden zu verlassen, da die Regeln möglicherweise nicht mehr aktuell sind und du ansonsten Gefahr läufts, sanktioniert zu werden. Beachte auch immer den Unterschied zwischen kostenlosem Camping und kostenlosem Parken.
Wildcamping in Italien mit dem Wohnmobil
Im Gegensatz zum Wildampen mit dem Zelt muss beim Wildcampen mit dem Wohnmobil natürlich zunächst die Straßenverkehrsordnung eingehalten werden.
Wildcampen mit dem Wohnmobil ist in Italien in einigen gesetzlich festgelegten Gebieten erlaubt, abgesehen von den oben beschriebenen Ausnahmen.
Wenn du mit einem Fahrzeug, sei es ein Auto, Wohnmobil oder ein Campervan, unterwegs bist, kannst du ungehindert auf Plätzen anhalten, die gemeinhin als Rastplätze bezeichnet werden. Der Oberbegriff Rastplatz umfasst auch Stellplätze an Autobahnen. Wenn es sich um Plätze handelt, die an Beherbergungsbetriebe oder Wohnmobilstellplätze angrenzen, wo du die wesentlichen Dienstleistungen nutzen kannst, ist es auch erlaubt eine Nacht im Auto zu schlafen.
Nach dieser Zusammenstellung von Informationen über Wildcamping in Italien kannst du deine Reise organisieren, indem du die verschiedenen Tipps beachtest und daran denkst, die Umwelt zu respektieren, wo immer du auch bist.
Wenn du noch auf der Suche nach dem idealen Camper für deine Reise bist, kannst du aus unserer breiten Palette an Modellen wählen, darunter Vans, Campervans und Wohnmobile.
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Du hast noch Zweifel? Dann zögere nicht, uns zu kontaktieren - wir werden dir gerne helfen alle Zweifel vor deiner Abreise aus dem Weg zu räumen, damit du einen unvergesslichen Urlaub voller Abenteuer erleben kannst!
