Wildcampen ist der Traum vieler Freigeister und Naturliebhaber. Nicht nur, um sich die Kosten für Campingplätze zu sparen, sondern vor allem, um fernab der Zivilisation und im Einklang mit der Natur abschalten und Energie tanken zu können. Atemberaubende Aussicht inklusive. Gerade Kroatien zieht, auch abseits von Winnetou und Game of Thrones, mit seinen malerischen Küstenregionen, unberührten Landschaften und vielen Nationalparks jährlich viele Besucher und Camping-Enthusiasten in den Bann.
Auf einem Campinplatz kann es in Kroatien zur Hauptsaison schon mal recht voll werden. Für Ruhe- und Natur-pur-Liebende nicht die schönste Vorstellung. Du stellst dir an dieser Stelle sicher die Frage: Wildcampen in Kroatien – ist das eigentlich möglich?
Kroatien: Naturschutz als Priorität
Direkt vornweg: Wie in den meisten Ländern der EU ist das Wildcampen auch in Kroatien verboten. Ob Wohnmobil, Van, Bulli, Auto oder lediglich Zelt – außerhalb von ausgewiesenen Camping- und Stellplätzen, egal ob staatliche Fläche oder Privatgrundstück, darfst du nicht übernachten. Selbst Biwakieren geht offiziell nicht. Bei einem Verstoß droht eine Geldstrafe von bis zu 400 €.
Die Natur in Ruhe lassen
Kroatien legt großen Wert auf den Schutz von Flora und Fauna. Insbesondere in den beliebten Campinggebieten der Küstenregionen oder den Nationalparks werden die Regelungen strikt durchgesetzt. Die Natur soll nämlich so ursprünglich wie möglich bleiben und den Wildtieren ein Zuhause mit geringem menschlichem Einfluss geben. Daher sollen unberührte Landstriche eben … unberührt bleiben.
Sicherheit geht vor
Mancherorts liegen seit der Serie an Jugoslawienkriegen von 1990 bis 2001 auf dem Gebiet des heutigen Kroatiens (ehemals Teil Jugoslawiens) nach wie vor Minen und Blindgänger unter der Erde. Seit dem Ende des Balkankrieges wurden zwar gründliche Wartungsarbeiten durchgeführt, dennoch gibt es noch immer Gebiete, die als minenverseucht gelten und mit entsprechenden Schildern gekennzeichnet sind. Allein aus Gründen der eigenen Sicherheit ist es also empfehlenswert, in diesen Bereichen ausgewiesene Wege und Campingplätze nicht zu verlassen. Beim Auswärtigen Amt bekommst du genaue Informationen zu den betroffenen Gebieten.
Wildcampen im Landesinneren und einsameren Landstrichen
Wie sieht es mit dem wilden Campen im Landesinneren und weniger touristischen Regionen aus? Das Gesetz sagt, du ahnst es: Nein! Aber: Im Landesinneren Kroatiens gestalten sich die Regelungen etwas lockerer, selbst wenn du nicht nur mit Zelt, sondern mit einem Van oder gar einem Wohnmobil unterwegs bist. In weniger frequentierten Gebieten wird seltener kontrolliert. Solltest du dennoch erwischt werden, führen die Kontrollen nicht selten lediglich zu einem Platzverweis und der Bitte, einen offiziellen Campingplatz aufzusuchen.
Die kroatische Bevölkerung ist zudem bekannt für ihre Gastfreundschaft und Nachsicht gegenüber Besuchern. Daher wird das Wildcampen in weniger touristischen Gebieten häufig toleriert. Auch wenn das naturnahe Campingerlebnis sogar auf Privatgrundstücken untersagt ist, führt ein nettes Um-Erlaubnis-Fragen bei den Eigentümern oftmals dazu, dass ein oder sogar zwei Augen zugedrückt werden. So kannst du alleine, mit Freunden oder der Familie die kroatische Natur und Kultur aus nächster Nähe erfahren.
Alternative: Naturnahe Mini-Campingplätze
Dir graut es vor Campingplätzen, die Städten ähneln und mehrere 100 bis 1000 Besucher beherbergen? Du möchtest aber dennoch nicht ganz auf den Luxus offizieller Campingplätze mit Toiletten und Waschmöglichkeiten verzichten? Eine gute und etwas komfortablere Alternative zum Wildcampen sind Mini-Campingplätze. Sie befinden sich, wie der Name vermuten lässt, inmitten der Natur, sind sehr klein und lassen am ehesten ein Wildcamping-Gefühl aufkommen. Hier kannst du auf vollkommen legale Weise das pure Freiheitsgefühl erleben. Abenteuer fernab der ausgetretenen Pfade sind ganz nebenbei inklusive. Du teilst dir – zumindest in der Hochsaison – den Platz zwar mit weiteren Campern, dennoch versprühen Mini-Campingplatze viel Abenteuergefühl und erholsame Ruhe.
Du siehst, selbst in Kroaten ist zumindest sehr naturnahes Campen durchaus möglich. Du kannst also getrost einen passenden Campervan oder ein Wohnmobil mieten, passende Roadtrip-Musik anmachen und losfahren! Soll dein bester vierbeiniger Freund mit, dann erkundige dich bei den Mini-Campingplätzen, ob Haustiere erlaubt sind, und buche zum fahrbaren Hotel direkt auch ein Hundepaket dazu.
Naturnahen Campingplatz mit App finden
Mache dir das Camping-Leben einfach und nutze Camping-Apps, die du natürlich sowohl für Android- als auch für iOS/iPadOS-Geräte herunterladen kannst. Neben Park4Night gibt es mittlerweile viele weitere Apps die dir dein Campingabenteuer erleichtern und dir nicht nur Stellplätze anzeigen sondern auch Informationen zu Tankstellen in der Nähe und mehr.
Wildcampen in Kroatien: Tipps für dein Abenteuer
Du möchtest in Kroatien wildcampen, oder auf naturnahen Mini-Campinplätzen zumindest ein Wildcamping-Feeling bekommen? Dann solltest du diese Tipps beachten:
- Informiere dich vor deiner Reise bei den örtlichen Behörden, wie der Gemeindeverwaltung oder dem Fremdenverkehrsamt über die gültigen kommunalen und regionalen Vorschriften für das öffentliche Gelände, auf dem du dein Fahrzeug abstellen möchtest.
- Kontrolliere, ob der Ort sicher ist und meide insbesondere Bereiche in der Nähe von Flüssen, da hier potenzielle Gefahren lauern könnten.
- Überprüfe im Voraus die Wettervorhersage, um sicherzustellen, dass du deine Zeit in der Natur ungestört genießen kannst.
- Bevor du dich in abgelegene Gegenden begibst, erkundige dich bei Privatpersonen, ob es möglich ist, auf ihrem Grundstück zu übernachten. Möglicherweise sind sie bereit, Gäste aufzunehmen.
- Nutze das Internet, um zu recherchieren und dich mit anderen Reisenden auszutauschen um wertvolle Informationen und Empfehlungen zu erhalten.
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Wir wünschen dir viel Spaß beim Camping!
Dein FreewayCamper-Team
